Der Name ist wahrscheinlich von einem Hofnamen abgeleitet. 1680 sind in Zusammenhang mit dem (Tiroler) Almfahrer die Orte Vorder- und Hinteracker erwähnt.
Sachrang
1207
Breitengrad: 12.317842955881
südwestlich Geigelstein, östlich Sachrang, nahe an der Landesgrenze zu Tirol
Hügel mit steilabfallenden Seiten, Tallagen, Gräben, sanft abfallende Höhenrücken, teilweise vernässt (S. hierzu auch "historisches" Bild von ca. 1915; im Hintergrund der Geigelstein)
normal
Laut Almbeschreibung 64 ha Lichtweide, 15 ha Waldweide. (1898 betrug der Waldweideanteil noch 20 ha).
1971 wurde das Grünbodengebiet (rund 7 ha) abgetrennt. (almerhebung-1921)
Kaser
gemauert
Blech
Stall
mit Wohnbereich unter einem Dach
Almbeschreibung Hohenaschau (almbeschreibung-1558)
In dieser Almbeschreibung ist die "Albm Ackhern" erwähnt. Sie gehöre den beiden Anwesen "Guet Riz" und "Guet Gschös", beide Kufsteiner Gerichts.
Um 1680 war der Inhaber der Schwaige Ritz ein Thomas Hupfer, wie wir aus Vergleichsbriefen aus diesem Jahr wissen. Damals gab es Vorder- und Hinteracker. Zur Schwaige Ritz gehörte auch die Alm Rettenbach, die nur zu einem kleinen Teil auf Aschauer Gebiet lag. Beide Almen waren seiner Schwaige „inkorporiert“, also einverleibt, wie es 1688 heißt. Es handelte sich somit um Eigentumsalmen.
Der Mesnerwirt von Kufstein kauft die Alm.
Der Gastwirt "Rest" von Niederaschau ist auf Acker weideberechtigt. Dieser kauft die Alm zwei Jahre später.
Rest verkauft an zwei Tiroler.
Baron Cramer-Klett erwirbt die Alm.
In der Folge wird das Almrecht pachtweise vergeben. 1898 waren Pächter, Ignatz Huber (Schiffmann von Breitbrunn), Georg Ganterer sowie Georg Hell (Gratz von Innerwald)
Bei der Alminspektion wird festgestellt: Dei Alpenlichte berägt 50 ha. Dazu kommen rund 20 ha Waldweide. 52 Kühe und 7 Kalbinnen werden aufgetrieben. Die Fuhr- und Triebwege sowie die Vorplätze vor den Stallungen sind gut, ebenso die Zäune. Auch die Sennereiräume sowie die Stallungen und Futterlagerräume werden als gut bezeichnet. 4 Schweizer sind auf der Alm. Die Düngung erfolgt durch "Waschung", wobei ein großer Teil der Alpe ungedüngt bleibt. Zustand der Weide: In der Umgebung der Hütte findet sich viel Unkraut, wie Senecio cordatus, Brennessel und auf der freien Weidefläche Adlerfarn und Alpenrosen. 1 Hektar nimmt das sog. Mösl (Mooswiese) ein. Die Wasserversorgung ist gut, der Weidegang ungeregelt. Ein Almgarten ist derzeit nicht mehr vorhanden. Heu wird von den gedüngten Flächen in der Nähe der Hütte genommen. Die Milch wird zu Fettkäse verarbeitet. Pächter sind Schiffmann in Breitbrunn und Huber in Hitzing, jährlicher Pachtschilling 700 Mark. Für die folgenden zwei Jahre ist ein Pachtvertrag mit der Zuchtgenossenschaft Prien als Jungviehalpe geschlossen. Erforderliche Verbesserungen, insbes. die Alnlage eines Almgartens, werden im Frühjahr in Angriff genommen.
Der "Verband für die Reinzucht des Pinzgauer Rindes" mit Sitz in Traunstein pachtet die Alm.
Stefanie Pfaffinger beendet ihr Pachtverhältnis mit den bayerischen Staatsforsten. Neue gemeinschaftliche Pächter sind 4 der bisherigen Almbauern: Fam. Kirmeier, Familie Seidl, Familie Summerer und Familie Paul. ("Der Almbauer" Januar 2023)
Baron von Cramer-Klett
Freistaat Bayern Forstverwaltung
Die erste Erschließung mit einer Art Ziehweg war bereits um 1880 erfolgt. Ab 1957 Ausbau als Almrweg durch das Wasserwirtschaftsamt (2 m Breite, hölzerne Wasserableiter). Um 1970 Hauptweg als Forststraße ausgebaut.
Forststrasse
Historischer Bestoß
1898: 1 Stier, 52 Kühe, 7 Jungrinder (Weidebeschrieb Revier Sachrang)
Von 1899 bis 1965 Pacht durch Verband für die Reinzucht des Pinzgauer Rindes in Traunstein. (woerndl)
In der Almbeschreibung von 1921 sind aufgeführt: 1 Stier, 3 Ochsen, 10 Kühe, 74 Rinder und 12 Kälber. (almerhebung-1921)
1961 waren auf der Ackeralm, die damals noch mit der Grünbbodenalm verbunden war 75 Jungrinder.
Später waren dann auch wieder Kühe auf der Alm. 1991 wurde die Kuhhaltung aufgegeben (Mitteilung von Klara Pfaffinger 1996)
seit 1966 Pacht durch Bergstetter (Pfaffinger) in Sachrang, der Pensionsvieh annimmt. (almverzeichnis-1996)
Von ca. 1970 bis etwa 2015 almübliche Bewirtung.
1898 waren 4 Schweizer auf der Alm.
Das Ehepaar Trainer betreute um 1930/40 die Alm Foto
(Fotos von unbekannten Almleuten: Bild 1 und Bild 2)
Von 1940 bis !950 war Brugl Osterauer, genannt Tork Burg auf der Alm, zeitweise auch mit ihrem Mann.
1996 wird Klara Pfaffinger für 35 Almsommer geehrt. Zeitweise war auch ihr Ehemann dabei. Bei der Hauptalmbegehung 1996 besuchte auch Staatsminister Reinhold Bocklet die Ackeralm. (Auf dem Bild rechts neben Klara Pfaffinger und ihrem Sohn). Von Georg Antretter wurde damals ein Fernsehbeitrag dazu erstellt.
Von 2010 bis 2022 war alleinige Pächterin und Almerin Stefanie Pfaffinger.
Ab 2023 treten als Pächter vier Bauern auf, die schon bisher ihr Vieh auf der Ackeralm hatten: Familie Kirmeier (seit 1973), Familie Seidl (seit 1980), Familie Summerer (seit 1989) und Familie Paul (seit 1992) ("Der Almbauer" Januar 2023)
ab 1966 bis zu ihrem Tod, zeitweise auch mit Ehemann.
Die Ackeralm war beliebter Treffpunkt für Almleute des Geigelsteingebietes und der benachbarten Tiroler Almen an Jakobi und anderen "Almfeiertagen", gelegentlich auch mit Holzknechten und Kulturern. Berühmt war die "Kniasalbn" und die "Teepartie". Siehe Bild "Hüttengaudi", das um 1950 entstanden sein dürfte.
Rosemarie Anner
So um die Jahre 1950/55 gab's auf den Almen im Geiglsteingebiet die sogenannten Teepartien (heute würde man wohl Teeparty sagen). Das war ein Almhoagascht in dessen Mittelpunkt der Tee stand - besser gesagt der Tee mit viel, viel Rum. Jeweils in einer anderen Hütte luden die Sennerinnen ihre Almnachbarn und Nachbarsennerinnen zu ein paar geselligen Stunden ein. Da wurde in einem großen Kessel schwarzer Tee gekocht und dann recht viel Rum dazu geschüttet. Jeder konnte sich mit einem großen Schöpflöffel eine Portion herausschöpfen, so oft es ihm schmeckte. Da kamen die Nachbarsennerinnen aus dem Tiroler Gebiet, die Sennerinnen von den Wandbergalmen und die von Sulzing, Schreck und Oberkaser auf die Talalm. Jeder brachte ein bißl was mit, Kekse oder etwas Selbstgebackenes - (viel hatte damals keiner!). Manchmal gab's auch spendiertes Bier von der Schlossbrauerei Hohenaschau. Da wurden dann die Holzknechte auch noch dazu eingeladen, damit die zwei 50-er Banzl auch wirklich leer geworden sind bis in der Früh.
Einmal hätten die Lederer-Dirndl bald nicht kommen können. Ihr Vater, der Lederer-Bauer von Hendenham bei Frasdorf, hatte damals die Schreckalm gepachtet. Der Nachbarsenner suchte verzweifelt seine Lieblingskuh „Scheck“. Überall hat er nachgeschaut und die Almnachbarn haben ihm dabei geholfen. Nirgends war das sonst so g'scheite Almviech zu finden. Da hörten die Dirndl plötzlich das Glöckl der Kuh aus ihrer Kammer heraus läuten: Tatsächlich, die „Scheck“ vom alten Nachbarsenner stand in ihrer Kammer. Wie sie dort hineingekommen war, wusste keiner. Auf alle Fälle hatte sie dort drinnen mit ihrem Hinterteil den großen Riegel zugeschoben. Jetzt war guter Rat teuer. – Die Tür verriegelt, das Fenster viel zu klein und vergittert, als dass man hineinschlüpfen könnte. Da blieb nur der Weg über den Heuboden. Man musste Bretter aufreißen, dass einer durchschlüpfen konnte und zur Kuh in die Kammer kam, um die Tür wieder aufzuschließen - erst dann ging's zur Teepartie.
(Erzählt vom Sigl-Hans (Johann Vordermayer), aufgeschrieben von Rosemarie Anner)
Rosemarie Anner
Ein ganz besonderes Geheimrezept für eine wirkungsvolle Almspezialität ist die „Kniasalb'n“. Speziell auf der Ackeralm im Geiglsteingebiet war um die 1940-er und 50-er Jahre diese feine Almspeise beliebt. Weil es im nahegelegenen Wandberggebiet und auch oberhalb der Ackeralm viele Blaubeeren gibt, hat man diese edlen Beeren mit Rahm und Zucker und Schnaps zu einer wohlschmeckenden Süßspeise verarbeitet, die ihre Wirkung nur selten verfehlt hat! - Deshalb der Name: Kniesalbe; denn jeder der zuviel von dieser Kost probiert hat, ist danach ziemlich „kniawogl“ word'n, es sind ihm meistens die Knie eingegangen vor lauter Rausch. - So ist es auch dem damaligen Landwirtschaftsminister Niklas gegangen, als er ausgiebig diese Geiglsteiner Almspezialität probiert hat. Die im Jahr 2000 über 90jährige ehemalige Sennerin, die Tpork-Burgl aus Innerwald erinnert sich noch mit Schadenfreude an die Wirkung der Kniasalb`n.
Foto "Hüttengaudi"
(Erzählt von Burgl Osterauer, aufgeschrieben von Rosemarie Anner)
Veröffentlicht im Chronikband XVII der Chronik Aschau, S. 115
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