In dem Grundbuch des Kastenamtes Marquartstein von 1584 ist die heutige Alm als eine mit Zaun umfangene, gegen 10 Tagwerk große Oetz oder Bergwiese, den "Oehrlberg" genannt, vorgetragen.
Rottau und Aschau
1750 und 483
Einzelkaser
Breitengrad: 12.382495968212
Die exponierte Lage über dem "Rottauer Tal" erlaubt einen freien Blick auf die schroffe Gedererwand im Süden und weiter gegen Osten auf Hochplatte, Friedenrath, Staffen und schließlich bis ins Grassauer Tal!
Quelle: Summerer
Das Gelände ist weiträumig, mäßig nach Osten geneigt und durchfurcht von einer Trockenrinne. Eine Kammregion mit lichtem Baumbestand zieht sich vom Erlbergkopf bis zum Schwarzberg.
oelkers
gut (Stand 2018)
Quelle: Michael König, Schwaigerbauer, 2018
Quelle: interreg-iva
Der Hauptteil der Almfläche mit rund 16 ha liegt auf Rottauer Gebiet, in der Gemeinde Aschau sind es knapp 4 ha.
Kaser
Kaser 1: Schwaiger-Kaser: Erdgeschoss und Giebelseiten mit Ziegeln gemauert, Seitenwände des Obergeschosses in Blockbauweise.
22x9m, davon 14m Stall
Kaser 2 : Ertl-Kaser: Stein, Obergeschoss in Blockbauweise
21,5x6m
Kaser 1: rotes Ziegeldach
Kaser 2: rotes Ziegeldach
Kaser 1: sehr gut
Kaser 2: gut
Quelle: grundbuch-1584
Die heutige Alm ist als eine mit Zaun umfangene, gegen 10 Tagwerk große Oetz oder Bergwiese "der Oehrlberg genannt" vorgetragen. Auch zwei Futterstadl waren vorhanden.
Im Jahr 1830 wurde ein Liquidationsprotokoll erstellt. "Niederalpe Oehrlberg oder Kronalpe" wurde die Alm damals genannt. Auch jetzt war die gesamte Alm von einem Zaun umgeben; eine Vermarkung hatte 1820 stattgefunden. Es handelte sich jetzt um eine "geschlossene Urbarsalpe ohne Waldweide" mit rund 48 Tagwerk auf der Marquartsteiner Seite und rund 10 Tagwerk auf der Aschauer Seite. Für die Benutzung des Marquartsteiner Teiles dieser Alm musste von beiden Almfahrern zusammen jährlich ein Betrag von14 Kreuzern entrichtet werden. Jedem der beiden Almbesitzer wird die Hälfte der Almfläche zugeschrieben.
Da das Eigentum an diesen beiden Flächen endgültig erst mit der Ablösung des Grundobereigentums an den Ertl und den Schwaiger überging, mussten sie sich 1830 noch an die Vorgaben des Salinenamtes halten: Jeder durfte nur so viel Vieh auftreiben, wie er auf seinem Gute überwintern konnte, das waren für jeden im Schnitt 16 Rinder. Die Weidezeit ging vom 15. Juni bis zum 8. September.Im Jahr 1965 hatte einer der beiden Almbauern auch noch Kühe auf der Alm, die von einer Sennerin versorgt wurden. Die beiden Anteile waren abgezäunt.
Quelle: der-almbauer Ausgabe Juli 2013, liqu.prot.-1830-forstamt-ruhpold
Rechtsstatus
In der Oetz-und Mahderbeschreibung des Pflegegerichts Marquartstein heißt es, dass Michael König vom Schwaigergut und Joseph Ertl am Ertlgut zu Rottau "diese eingezäunte Oetz auf Urbarsgerechtigkeit als eine Alpe benutzen und dass jeder daselbst einen Kaser besitze."
Quelle: oetz--und-maehderbeschreibung
Insgesamt hat die Alm 2 Beschläger (almerhebung-1950-54)
2 Besitzer Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft
Stand 2018:
Michael König vom Schwaigerhof in Rottau
und
Franz Mayer vom Ertlhof in Rottau
Forststrasse
Michael König berichtet 2017, dass ca. 1960 eine Quelle am Hang, nordwestlich der beiden Kaser gefasst wurde und allen ausreichend Wasser bietet. Bei großer Trockenheit kann das Vieh die alte Quelle südlich unterhalb der Kaser nutzen, deren Wasser früher mit Hilfe einer Widderanlage heraufgepumpt wurde. An beiden Quellen befinden sich Brunnen.
Es existieren eine Dreikammern-Klärgrube und eine Jauchegrube.
Der Schwaigerkaser besitzt eine Fotovoltaikanlage, eine Gastherme für warmes Wasser und einen Holzofen.
Der Ertlkaser verfügt über Gasenergie.
Stand 2017
Behirtung vom Talbetrieb
Historischer Bestoß
2017 treibt der Ertlbauer 23 Kalbinnen auf.
Der Schwaigerbauer treibt 30 Kalbinnen auf.
Bestoß Statistik
Die Alm wird nicht touristisch genutzt.
Gabriele Mayer
Ertlbäuerin Gabriele Mayer erzählt 2017 eine Anekdote, die sie von ihrer Schwiegermutter Maria Mayer immer wieder gehört hat:
Diese war als junge Frau zusammen mit Magdalena König vom Schwaigerhof Sennerin auf den Erlbergalmen, als nach Kriegsende am 5.Mai 1945 plötzlich amerikanische Soldaten auf die Alm kamen. Sie suchten nach versteckten Soldaten, Waffen und brauchbaren Gegenständen. Als sie auch das Fernglas der Schwaiger Leni entdeckten und mitnehmen wollten, weinte diese ganz herzzerreißend und versuchte die Soldaten mit den Worten:"Ja, ich immer so viel Heimweh, immer Mama schauen!" doch noch umzustimmen. Die Soldaten hatten tatsächlich Mitleid mit der jungen Sennerin und gaben ihr das heißgeliebte Fernglas zurück, mit dem sie beim Hinunterschauen auf den elterlichen Hof schon so oft ihr Heimweh gestillt hatte.