Offiziell gilt die Alm als aufgleassen. Es lasten keinerlei Weiderechte auf ihr. Allerdings sind schon länger die oberen Hangteile an die Befahrer der Steinlingalm verpachtet. Seit 2004 nutzt der Aufinger von Aufing, der sein Almrecht auf der Steinlingalm hat, die Lichtweidefläche der Gedereralm als Pachtalm.
Der Name könnte, wie auch die Gedererwand, mit der Ortschaft Göttersberg zusammenhängen, deren Namen sich vom mittelalterlichen Namen Gotto oder Gottino ableitet.
In den Karten findet sich noch heute vereinzelt die Bezeichnung "Göttrich-Alpe". In den Urkunden und Beschreibungen ab 1460 finden sich die Schreibweisen "Gödrich", "Götterach", "Gedrach", "Getterer Alpe" und "Gederich".
Hohenaschau
882
Breitengrad: 12.3724645752
zwischen Kampenwandgipfel, Sulten und Gedererwand gelegen.
nach Osten geöffneter Kessel, von Gräben durchzogen
Im Bereich des Tret teilweise vernäßt.
1950/54 umfasste die Alm eine Gesamtfläche von 65 ha. Davon waren 22 ha Lichtweide (Fl.Nr. 882).
Kaser
gemauert. Es handelt sich um den ehemaligen Kaufmann-Kaser. Die anderen beiden bis 1933 noch stehenden Kaser wurden in diesem Jahr abgebrochen. Die Grundmauern von mehreren Kasern sind noch gut zu erkennen (Bild). Im Urplan von 1811 sind noch 5 Kaser eingezeichnet.
Der heutige Kaser war bis 1968 an einen Privatmann aus Schleißheim als Urlauberhütte verpachtet. Nunmehr steht er dem Pächter Aufinger zur Verfügung. (Foto 1, Foto 2)
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Beschreibung: Alm, sog. Gedereralm, eingeschossiger Satteldachbau mit getünchtem Bruchsteinmauerwerk, Blockbau-Kniestock und verschaltem Giebelspitz, 1810; in 1350 m Höhe.
1460 heißt es im Salregister des Christoph von Freyberg: "Zinsschmalz auf der Kamppen und im Gödrich". Von 1541 gibt es einen Almbrief, in dem neben der "Albm Obern Emant und Stainlach" (Steinlingalm) auch die Alm "Gödrich" genannt ist. 1558 ist eigenartigerweise sowohl die "Albm Göttrich" wie auch die Alm "Oberebnath, Stainach und Götterach an dem Gebirg die Kampen" genannt, als wären es zwei verschiedene Almen.
Von anfangs vier, dann fünf Almfahrern wird in den Almzinsregistern berichtet. 1879 waren noch der Kaufmann und der Mögl von Westerham, der Keil von Göttersberg und der Kojer von Bichling auf der Gedereralm. Damals lasteten auf der Alm 74 Rinderrechte; 18 davon gehörten dem Grundeigentümer Cramer-Klett. 1921 trieben noch der Kaufmann, der Keil und der Kojer auf. Der Kojer verkaufte 1930 sein Almrecht mit 18 Schlägen und mitsamt Kaser auf F.Nr. 880 an 4 Söllhubener Bauern. 1964 wurden alle Rinderrechte vom Staat, der ab 1932 Grundeigentümer war, abgelöst.
Bei der Hauptalmbegehung 1956 war auch die Gedereralm besucht worden. Damals war noch von drei Hütten, die 6 Berechtigte benutzten, die Rede. "Hier tauchte der Gedanke der Errichtung eines Gemeinschaftskasers auf," wurde darüber geschrieben ("Der Almbauer" 9/1956). Als 9 Jahre später die Gedereralm erneut bei der Hauptalmbegehung aufgesucht wurde, beklagte man, dass jetzt die letzten drei Berechtigten in Geld abgelöst hätten. In "Der Almbauer" 9/1965 schrieb darüber Helmut Silbernagl: "Wohl allen Beteiligten war unverständlich, eine derart schöne Alm mit guten abwechslungsreichen Weideflächen und ausgezeichneten Wasserverhältnissen einfach aufzugeben. Dies Alm, die ja weitgehend gezäunt ist, hätte evtl. sogar ohne Personal bewirtschaftet werden können. Für das Jungvieh wäre ausreichend Futter vorhanden und wenn halt drei Bauern fest zusammenhalten, findet sich immer ein Weg, eine gute Alm zu erhalten."
Ein Teil (17 ha) war seit 1967 einige Jahrzehnte den Befahrern der Steinlingalm verpachtet. Seit 2004 nutzt der Aufiinger von Aufing, der sein Almrecht eigentlich auf der Steinlingalm besitzt, die Gedereralm.
Quellen: woerndl (s. dort Primärquellen)
Der heute noch existierende Kaser wurde 1810 errichtet bzw. erneuert.
Die Alm ist unerschlossen. Lediglich der oberste Rand der Weidefläche wird von der Steinlingalm-Straße tangiert.
Der Auftrieb erfolgt derzeit über die sog. Mariahilf-Kapelle. Bis dorthin führt über Hintergschwendt eine Forststraße.
Bestoß Statistik
1921: 1 Stier, 18 Kühe, 25 Kalbinnen und Jungrinder
1950/54: 30 Großvieheinheiten an 120 Weidetagen
1958: 56 Rinderschläge (forsteinrichtung)
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)