Ehemals Alm des Hofbauern von Hohenaschau (Hof inzwischen nicht mehr vorhanden)
Hohenaschau
1383, (Kaser 1382)
Breitengrad: 12.334261773698
südlich Sonnwendwand, westlich des Kampenwandgebietes
Südosthang in breiter Stufe auslaufend. Nach Südwesten einen Geländesporn bildend oelkers-rosenheim
1921: Lichtweidefläche 28,9 ha, Waldweide 52 ha (davon etwa 20 ha ohne Bestockung)
Laut aktuellem Pachtvertrag umfasst die Lichtweidefläche 33 ha, die Waldweidefläche 26 ha.
Wald- und Holzordnung des Pankraz von Freyberg
"Hofpaur die obere und große Almb" (Es gab auch eine Hofbauern-Niederalm, das sog. Hofbauern-Aipl)
Befahrer war seit jeher der Hofbauer von Hohenaschau, einem Anwesen, das heute verschwunden ist. 1860 prozessierte dieser gegen die Gutsherrschaft wegen Eigentumsanspruch und hat offensichtlich Recht bekommen. Baron Cramer-Klett musste die Alm, die "in fremden Besitz gelangt war", 1882 "zurückkaufen".
1920 wurde die Almgenossenschaft Hohenaschau gegründet. Sie hatte 45 Mitglieder und schloss mit der Cramer-Klett`schen Gutsverwaltung einen Pachtvertrag über 90 Jahre zur kostenlosen Nutzung. Als 1932 der Besitz in die Hände des Freisstaates Bayern, Forstverwaltung, gelangte, reduzierte mann die Laufzeit des Vertrages auf 30 Jahre. Der Vertrag über die kostenlose Nutzung endete 1958. Die Auflösung der Almgenossenschaft wurde beschlossen.
1960 wurde ein neuer Vertrag geschlossen, jetzt mit der "Almweidegenossenschaft Hofbauernalm", deren Vorstand Josef Hefter von Schlechtenberg war.
Heute ist die Alm von einer Weidegemeinschaft gepachtet, deren Mitglieder vor allem aus dem Raum Moosen, Pietzing (Gemeinde Riedering) kommen.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Ursprünglich stand der Kaser der Hofbauernalm etwa 700 m östlich des jetzigen Standortes. Mauerreste sind noch heute gut zu erkennen. Es muß sich um eine stattliche Anlage gehandelt haben. Warum und wann der Kaser an seinen heutigen Platz verlegt wurde, ist nicht überliefert.
1920 wurde ein separates, großes, neues Stallgebäude errichtet. Auch Wasserleitungen wurden damals verlegt und Zäune errichtet sowie Wege verbessert.
1921 wird in der Almerhebung von 2 Kasern und einem separaten Stallgebäude gesprochen, jeweils "massiv und in gutem Zustand". (Bild) (Vielleicht war das alte Gebäude im Osten der Almfläche noch in Betrieb. Denkbar wäre es, da dort noch große Teile des Mauerwerks erhalten sind.)
Nach Brand infolge Blitzschlages brannte der Kaser am 6.8.1985 ab. 1986 wurde ein Neuaufbau erstellt. Den größten Teil des Schadens übernahm die Brandversicherung. Die Staatsforstverwaltung stellte das Bauholz.
Rechtsstatus
Es handelt sich um eine servitutfreie Alm im Eigentum des Freistaates Bayern, Forstverwaltung, und ist an eine Weidegemeinschaft verpachtet.
Erschließung über eine Forststraße, die von Mühlau bei Schleching herführt und zunächst bis zur Dalsenalm ging. Nach dem Brand 1985 überlegte man, ob man die Alm nicht ganz aufgeben sollte. Man entschied dann: Wiederaufbau und zuvor Wegebau. Bis dahin war eine Materialseilbahn vorhanden. Vom Priental her ist die Alm über einen Schlepperweg erreichbar, der von Hainbach entlang des Klausgrabens zur Hinteren Dalsenalm führt.
Bestoß Statistik
1921: 20 Kühe, 30 Rinder.
Laut Vertrag von 1967: Maximal 42 Normalkuhgräser.
1996 war die Alm mit 4 Kühen, 9 Kalbinnen und 37 Jungrindern bestoßen.
Almübliche Bewirtung
1921 waren 2 Senner auf der Alm.
Ab den 1960er-Jahren war der Wasserthaler, Franz Steindlmüller, als Almerer auf der Alm.
Später war längere Zeit Olga Spiel Sennerin. (Von ihr gibt es mehrer kleine Büchlein mit Gedichten und Almgeschichten: "Übers Jahr, Gedichte", 1997; "Sommerwind, Gedanken am Wegrand", 1999; "Almleben, Geschichten aus meiner Almzeit", 1998 sowie "Almgeschichten, heiter und besinnlich", 2009)
Der Sachranger Lehrer Max Hickl berichtet von einer extremen Fliegenplage im Jahr 1921. 4 Kühe waren abgängig. Eine Küh wurde verletzt gefunden und musste notgeschlachtet werden, eine andere war auch nach drei Wochen noch nicht aufgefunden worden.
Bild 1 zeigt den Almabtrieb von 1935 mit Almerin Hanni Engl; links Paul Steindlmüller, rechts Franz Steindlmüller. Bild 2 Almabtrieb 1938.
Bild 3 zeigt einen Blick ins Innere der Hofbauernal, wie es heute noch nahezu unverändert ist, aufgenommen 1977. Vorne rechts die Zentrifuge, darüber das Drehbutterfass und ganz oben das alte Stoßbutterfass mit der Aufschrift "Almgenossenschaft Hohenaschau".
S. a den Bericht im Landwirtschaftlichen Wochenblatt von 2005