Die Bedeutung des Namens ist nicht bekannt. Man sagt "Làmschdoà". Es könnte das Wort Laube (Balkon) dahinterstecken oder Laub(baum). Bei Schmeller (schmeller-woerterbuch) findet sich "Laba" für Lache, Pfütze, Viehtränke und bei Schatz (schatz-tiroler-mundarten) "labm", laben (Labsal, Labung). In den ersten schriftlichen Erwähnungen der Alm von 1460 heißt es "Labenstein" und "Labmstein", 1556 dann "Läbmstain" (salbuch-hohenaschau).
Hohenaschau
681, 684
Einzelkaser
Breitengrad: 12.284683390012
Die Laubensteinalm liegt Luftlinie 2,8 km südwestlich von Schloss Hohenaschau und 5,2 km südlich von Frasdorf. Die Erschließung geht von Frasdorf her.
Mehrere Geländeformen kommen vor: Gipfelbereich, Hang, Mulde. Die Laubensteinalm gehört zum Karstgebiet "Laubenstein": zahlreiche Dolinen und einige Höhlen kommen vor.
Das Bild von 2011 zeigt das Gipfelkreuz vom Laubenstein mit Blick ins Priental und zum Chiemsee.
Quelle: Der Almbauer 7/2016
1972 betrug die Lichtweidefläche 22 ha und die Waldweiderechtsfläche 30 ha (almen-alpen-in-bayern)
Kaser
s. Einzelkaser
Um 1920/1930 haben die Kaser so ausgesehen: Bild 1, Bild 2
Zusätzlich zu den beiden "aktiven" Almhütten befinden sich auf dem Almgelände noch drei weitere Hütten: 1) Der ehemalige Kollerkaser (bis etwa 1880 Falterkaser), ein Holzblockbau aus dem Jahr 1781 (Firstbaumeinkerbung; dort auch die Initialen "G ST" für Georg Stettner und "W" (?)). Seit 1920 im Eigentum von Baron Cramer-Klett und als Urlauberhütte verpachtet. 2) Früherer Kaser des Lenz von Greimelberg, Steinbau, heute Privatbesitz von Baron Cramer-Klett, als Urlauberhütte verpachtet. 3) Jagdhütte von Baron Cramer-Klett, Holzbau von 1941.
Der sog. Kollerkaser hat in der Denkmalliste folgende Beschreibung:
eingeschossiger Flachsatteldachbau in Blockbauweise, bez. 1781
Den ersten Almbrief gibt es von 1542. Demnach durften auftreiben: die beiden Tavernen zu Aschau und Frasdorf mit 12 bzw. 8 Rinderschlägen, der Lenz und der Draxler von Greimelberg, der Oberprienmüller sowie der Falter von Tauern, alle mit 8 Schlägen. Das Weiderecht des Aschauer Wirtes erwarb 1817 der Marchl von Spöck.
1820 trieben auf: Der Wirt von Frasdorf, der Marchl von Spöck, der Draxler und der Lenz von Greimelberg, der Falter am Tauern und der Oberprienmüller mit insgesamt 52 Stück Rindvieh, 2 Geißen und 6 "Kitz" (almerhebungen-1815---1875)
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Almrecht des Falter an den Koller von Tauern gegangen und 1919 vom Piedl von Pfannstiel erworben worden. Spätestens 1921 waren nur noch der Marchl und der Piedl als Almfahrer vorhanden (wie auch heute noch).
Zwei von den ursprünglich 6 Almhütten sind heute verschwunden: Der Kaser des Anderl; erstand ca. 100 m SSO der Marchl-Hütte (Das vorher dem Wirt zu Frasdorf gehörende Almrecht war 1832 an den Anderl gegangen, der es 1872 ablösen ließ). Der Kaser des Huber; er stand etwa 165 m SSO der Marchl-Hütte. (Das ursprüngliche Oberprienmüller-Recht war an den Huber gegangen, der es 1865 an den Lindner von Weidachwies verkaufte. Es wurde 1879 abgelöst).
Zeitweise war die Laubensteinalm mit der Grubalm vereinigt. Nachdem, die letzten Almfahrer dort 1882 aufgegeben hatten, kamen die Grubalmflächen größtenteils förmlich zur Laubensteinalm.
Zur Grubalm: Sie wurde offiziell 1882 aufgelöst. Die letzten Almfahrer waren: der Stadler von Stadl, der Wenk von Grainbach, der Oswald von Leitenberg, der Lochner von Niesberg (abgelöst 1876), der Hamberger von Wald (hatte sein Recht um 1862 vom Paulschmied eingetauscht und ließ es bereits 1865 ablösen). Die Flächen der Grubalm wurden größtenteils der Laubensteinalm zugeschlagen. Andere Teile wurden weidefrei gestellt (der "Gruberberg" vom Laubensteinergatterl bis zur Kohlstatt) oder, wie die "Gruberleite", pachtweise der Alm Riesen und jetzt der Alm Aberg überlassen.
(Quellen: soweit nicht eigens vermerkt: woerndl (s. dort Primärquellen)
Lichtweiderechte
Der jeweilige Inhaber der Herrschaft Hohenaschau, heute Baron von Cramer-Klett (salbuch-hohenaschau)
der Marchl von Spöck und der Piedl von Pfannstiel (Näheres s. bei den Einzelkasern)
Hofentfernung gemittel (Piedl ca 8, Marchl ca. 12 km). Im Jahr 1991 wurde die Alm mit einem schlepperfahrbaren Weg erschlossen. Bis etwa 1,5 km Entfernung zur Alm (auf Höhe 1115 m) führt eine LKW-fahrbare Forststraße.
seit 1976 Wasserversorgung mittels Elektropumpe, die von Dieselaggregat gespeist wird.
2016: 7 Kühe, 38 Stück Jungvieh (Quelle: Der Almbauer 7/2016). Beim Marchl seit einigen Jahren Mutterkühe mit Kälbern. Beim Piedl heute nur noch Pensionsvieh.
Im Jahr 1996 waren 9 Kühe, 6 Kalbinnen über 2 Jahren, 16 unter 2 Jahren und 6 Kälber auf der Alm. (almverzeichnis-1996)
Historischer Bestoß
1542 (lt. Almbrief) 52 "Rinderschläge"
1770: ebenso
1921: 15 Kühe, 21 Kalbinnen, 5 Kälber, 10 Schafe (almerhebung-1921)
1950/54: 15 Großvieheinheiten an 120 Weidetagen (entspr. 18 NKG) (almerhebung-1950-54)
1972: 23,8 Großvieheinheiten an 110 Weidetagen (entspr. 26,2 NKG) (almen-alpen-in-bayern)
s. bei den Einzelkasern
August Riepertinger und Erich Gawlik haben die Laubensteinalmleute öfters mit einem Ständchen überrascht. (Bild von 2000)
Hans Baumgartner
Vom langjährigen Winterpächter der Marchl-Hütte Hans Baumgartner gibt es ein Büchlein, in dem auch mehrere Szenen vom Almbetrieb geschildert werden. (Wasserburger Bücherstube 2012)
Martina Fischer
Martina Fischer war zwei Almsommer (2015 und 2016) als Almerin beim Marchl auf der Laubensteinalm und schildert u. a. Erlebnisse und Begebenheiten aus dieser Zeit (Kailash Verlag, 2016)
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