Der Hofname des Berechtigten ist Maurer in Kraimoos (Gemeinde Bernau). Früher hieß die Alm "Alpe Unterm Saulenstein". 1844 tauchen dann schon beide Namen auf "Alpe unterm Saulenstein vulgo Maureralpe". Ab 1880 dann nur noch "Maureralpe".
Niederaschau
493
Breitengrad: 12.376122523947
Sattel zwischen Aschau und Rottau, zwischen Gedererwand und Erlbergkopf.
stark kupierte Verebnung mit Taleinhang nach Nordosten
größtenteil intensiv mit Felsbrocken durchsetzt
Die Abgrenzung der damaligen Lichtweidefläche ist auf der Flurkarte von 1811 ("Urplan") zu sehen.
1921: 11 ha Lichtweide- und 17 ha Waldweidefläche.
1958: Lichtweidefläche 11 ha, keine Waldweide (forsteinrichtung)
1972: 10 ha Lichtweide- und 25 ha Waldweidefläche
Nach einer Weiderechtsbereinigung 1978/79: 11 ha Lichtweide und 1 ha Waldweidefläche.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Wahrscheinlich aus einer Maisweide entstanden. Aber bereits 1668 als Alm des Maurergütls in Kraimoos genannt. In einer Almbeschreibung von 1779 heißt es: "Alpe unterm Saulenstein".
Nach der Almbeschreibung von 1779 durfte der Maurer 12 Rinder auftreiben und hatte dafür jährlich 20 Pfund "gut ausgelassenes" Schmalz an das Schloss Hohenaschau abzuliefern.
1897 Alminspektion: "guter Holzzaun". Zur Düngersituation heißt es: "Mist gut auf Haufen; neben Almgarten wird alljährlich streckenweise auch freie Weidefläche gedüngt." Zum Zustand der Weidefläche wird festgestellt: "Viele große Felsblöcke vorhanden. - Kleine Sumpfstelle wird zu Streu verwendet." Bei Betrieb der Milchwirtschaft heßt es: "Butter zu Hausgebrauch."
1921: jährlich haben 4 Mann einen Tag zu zäunen. - Anger mit 0,3 ha Größe
1958: 1 Berechtigter mit 9 Rinderschlägen (forsteinrichtung)
Bei der Hauptalmbegehung 1956 wurde die Maureralm tangiert. Damals war in dem Bericht darüber in "Der Almbauer" 9/1956 zu lesen: "Der Berechtigte möchte die Hütte um etwa 3 m verlängern, um so die gegebenen Stallverhältnisse zu verbessern. Ausserdem will der Berechtigte den Almanger verlegen, um einen Wechsel in der Nutzung herbeizuführen. Ferner läuft auf der Alm ein Düngungs- bzw. Borstgrasbekämpfungsversuch, der einen schönen Erfolg zeigt."
Bei der Hauptalmbegehung 1965 wurde die Maureralm erneut aufgesucht. Dabei wurde der Plan erörtert, die drei benachbarten Almen, die Maurer-, die Weißen- und die Schmiedalm (letztere beiden sind Privatalmen mit zusammen 18 ha) gemeinsam zu bewirtschaften. Man würde nur Jungvieh auftreiben, ein Gemeinschaftskaser sowie evtl. Güllegrube und Koppelanlage müßten zur intensiven Bewirtschaftung errichtet werden. Die Staatsforstverwaltung hätte nichts dagegen, hieß es in "Der Almbauer" 9/1965. Aus der gemeinsamen Bewirtschaftung wurde allerdings nichts. (Siehe das Titelbild des "Almbauern" anläßlich der Hauptalmbegehung 1965).
In den Jahren 1978/79 wurde eine Weiderechtsbereinigung durchgeführt. Die 9 Rinderschläge werden bestätigt. Auf der Skizze zur Weiderechtsbereinigung ist das vormalige Waldweidegebiet mit 17 ha zu sehen, das sich in Richtung Gedererwand erstreckt hat.
Auch bei der Hauptalmbegehung 2013 wurde die Maureralm aufgesucht. In "Der Almbauer" Nr. 7 und Nr. 8/9 von 2013 wird darüber berichtet. Da heißt es u. a., dass auf der Alm etwa bis in die 1920er-Jahre Kalk gebrannt wurde. "Ein mühsames Geschäft fürwahr, wurden dafür doch jedes Mal an die 30 Ster Brennholz gebraucht."
Quellen: woerndl (s. dort Primärquellen), alminspektion-1894-1910
Laut Bericht der Alminspektion von 1897 steht die Almhütte seit dem Jahr 1766.
In der "Alpenbeschreibung" von 1779 ist vermerkt: Auf der Alpe befindet sich ein "wohlgezimmerter Käser, rdo. [Abkürzung für "reverendo" = "mit Verlaub gesagt"] Vieh-Haag und ein nebenstehendes Hüttl."
1879 wird dem Maurer seitens der Herrschaft genehmigt, die bisherige hölzerne Rückwand durch eine Mauer zu ersetzen.
1912 wird dem Maurer genehmigt, an seinem Kaser anstelle des Holzschindeldaches ein Plattendach zu erstellen und dazu den Firstbaum um einen Meter anzuheben. Glöeichzeitig durfte er sie um einen Meter verlängern. Auch wurde damals das bereits eingefallenen "Gewölbe" durch eine Weißdecke ersetzt. Das Bild aus einem Aschauer Fremdenverkehrsprospekt zeigt die Hütte vor dem Umbau.
Darum wird dann in der Almbeschreibung 1921 festgestellt: Kaser massiver Steinbau und Ziegeldach, guter Zustand.
Bild vom Maurerkaser um 1930. Man beachte die vielen Bäume auf der Almfläche.
Auch heute noch ist die seinerzeitige Erhöhung des Dachfirstes gut zu erkennen (Foto).
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Maurer von Kraimoos
1897 wird die Erschließungssituation als "genügend" bezeichnet. Bei der Hauptalmbegehung 1965 wurde die Erschließung als noch nicht ausreichend angesprochen, war aber in Planung. In den Folgejahren wurde sie optimal (Forststraße mit anschließendem Almweg) hergestellt.
Bestoß Statistik
1779: maximal 12 "Rinder"
1868: 7 Kühe und Rinder sowie 2 Kälber
1897: 9 Kühe, 1 Kalbin
1921: 5 Kühe, 7 Jungrinder, 4 Kälber
1950/54: 10 Großvieheinheiten an 120 Weidetagen
1972: 9 Großvieheinheiten an 120 Weidetagen
1996: 11 Kalbinnen und 11 Jungrinder unter zwei Jahren
2013: 22 Stück Jungvieh
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Alminspektion 1897: "Hervorzuheben verdient der Fleiß der alten, krüppelhaften Sennerin, die einen sehr guten Viehbestand hält."
1921: "eine Sennerin; zeitweise ist ein Alpputzer tätig."
In "Der Almbauer" Juli/August 1965 findet sich ein Bild mit der Unterschrift: "Blitzblank sind Kaser und Vieh auf der Maureralm. 35 Jahre, davon 19 Jahre auf der Wuhrsteinalm, hat die Sennerin Theresia Bachmann nun schon mit all ihrer Liebe das ihr anvertraute Vieh betreut." Im Bernauer Heimatbuch ist über die "Dres" zu lesen, dass sie aus Schleching stammte und 1985 verstorben sei. Ein weiteres Bild mit der Almerin des Maurer war 1962 von einem Besucher aufgenommen worden.