Der Almname dürfte von "Mösl" = kleines Moos herkommen. Bereits 1460 heißt es "die Albm under Mößlein".
Hohenasachau
826 (Kaser), 829
Breitengrad: 12.350526880625
Kampenwandgebiet. Zwischen Staffelstein und Scheibenwand, westlich des Kampenwandhauptkammes
Hangschulter mit Nordwest- sowie Südosthang
1921 waren 20,8 ha Lichtweide- und 35 ha Waldweidefläche vorhanden.
Im Pachtvertrag von 1961 sind 19,7 ha Lichtweide und 2,3 ha Waldweide aufgeführt.
Heute umfasst die Möslarnalm 25 ha Lichtweide und 3 ha Waldweide.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Kaser
Mauerwerk
Blech
Stall
etwa 80 m nordöstlich des Kasers
Sonstige Gebäude
Auf dem Almgelände befinden sich noch drei weitere Gebäude (s. Foto):
- Bergstation der Kampenwandbahn
- Berggaststätte und Hotel "Sonnenalm"
- "Kampenwandhütte", Unterkunftshaus des DAV
Bergstation und "Sonnenalm" entstanden im Zusammenhang mit dem Bau der Kampenwandseilbahn um 1956, Massivbauten
Die "Kampenwandhütte" ist aus einer ehemaligen Jagdhütte von Baron Cramer-Klett entstanden. Sie steht etwa am Endpunkt des in den 1890er-Jahren angelegten Reitweges. 1912 wurde sie einer Gruppe namens "Ruchenköpfler" verpachtet, die sie ausbauten. 1920 übernahm die Hütte die Sektion München des Alpenvereins (damals "Deutscher und Österr. Alpenverein"). Der Name "Unterkunftshaus Ruchenköpfl" hat sich seither verloren. Der Grund ist auf Erbpacht vergeben, das Gebäude selber gehört dem DAV. 1992 - 1994 Totalsanierung
Die beiden Bilder aus der Zeit um 1915 zeigen das "Unterkunftshaus Ruchenköpfl" (Bild 1 Postkarte, abgeschickt 1915; auf Bild 2 ist im Hintergrund der Kaser der Möslarnalm zu sehen.)
Quellen: woerndl (s. dort Primärquellen) sowie Geheft "Kampenwandhütte der Sektion München 1920 - 1994" von Otto Hannes Ther
Im Salregister des Christoph von Freyberg erwähnt als "Albm under Mößlein"
Um 1560 ist in einer Almbeschreibung vermerkt: "Disse Albm gehörtt auch zum Schloß Aschau, ist den 4 Freibergischen Hindersässen gegen Stifft gelassen, nemlich dem Hamerguet, dem Milguet daselbst, dem Zellerguett und dem Innerkhaier Guett."
1858 waren auf Möslarn der Zellermüller, der Högermüller, der Hammer- und Nagelschmied-Bauer von Hammerbach und der Schwaiger von Innerkoy. Das Weiderecht war nicht zahlenmäßig fixiert, sondern bezog sich auf selbstüberwintertes Vieh. Alle 4 haben in den darauffolgenden Jahrzehnten abgelöst.
Laut Alminspektion von 1894 sah es damals auf der Möslarnalm so aus: "Moosing-Alpe" heißt es hier. Die Zäune sind nicht in genügendem Zustand, die Sennereiräume dürftig. Die Weidepflege ist vernachlässigt, viel Unkraut. Einige sumpfige Stellen sind vorhanden, die sich selber überlassen werden. Nur wenige Milchkühe vorhanden. Die Alpe ist an eine Sennerin verpachtet, die überwiegend Galtvieh von verschiedenen Besitzern angenommen hat. Insgesamt ist die Bewirtschaftung der Alm stark im Rückgang und war zeitweise schon gar nicht mehr besetzt. (alminspektion-1894-1910)
Mindestens ab 1921 ist die servitutfreie Alm an den Schwaiger von Innerkoy verpachtet.
Ab 1936 bis 2001 hat die Möslarnalm der Polz von Schechtenberg gepachtet.
Seither betreibt sie der Scheuch von Engerndorf.
Quelle: woerndl (s. dort die Primärquellen)
Steinbau mit Blechdach.
1968 wurde ein Milchverarbeitungsraum errichtet.
1986 wurde der Kaser vom Pächter gründlich instandgesetzt.
Das Foto zeigt den Möslarnalmkaser um 1930 vor dem mächtigen Gipfelkamm der Kampenwand. Das Dach ist noch mit Legschindel gedeckt. Der "Reitweg" ist gut zu erkennen.
Rechtsstatus
Bis spätestens 1880 Berechtigungsalm.
Seither Pachtalm im Eigentum des Baron Cramer-Klett (bis 1932) bzw. des Freisstaates Bayern, Forstverwaltung (ab 1932)
Bis zum Bau des Almweges zur Steinlingalm Erschließung über den sog. Reitsteig (nur mit Almkarren und Muli benutzbar). Von der Steinlingalm zur Möslarnalm auch heute noch schmaler Weg, der nur mit Spezialfahrzeugen befahren werden kann. Versorgung teilweise über die unmittelbar benachbarte Kampenwandseilbahn, die 1956 errichtet wurde.
Die Bilder, die um 1946/50 entstanden sind, zeigen den Polz Schorsch Georg Wörndl auf dem Weg zur Möslarnalm, jeweils mit Muli. (Bild 1 Muli als Tragtier, Bild 2 einem einachsigem Almkarren vorgespannt.)
Bestoß Statistik
Ab 1956 (Bau der Kampenwandseilbahn) Gastwirtschaft.
1959 verstarb im 78. Lebensjahr Maria Wörndl, Polzmutter von Schlechtenberg. Sie war mit 60 Almsommern Aschaus älteste Sennerin gewesen. In ihrer Jugend war sie auf der Maisalm; zwei ihrer acht Kinder sind sogar dort zur Welt gekommen. 1936 kam sie dann auf Möslarn, wo sie bis 1958, ein Jahr vor ihrem Tod, war. Ihr folgte der Sohn Georg Wörndl, der „Polz Schorsch“. Vorher hatte er einige Jahrzehnte ein „Transportunternehmen“ mit einem Muli betrieben. Oft ging er vormittags auf die Möslarn-Alm und nachmittags auf die Klausenalm auf der gegenüberliegenden Talseite. Viele Jahre unterstützte ihn seine Schwiegertochter Anna, die nach seinem Tod (1992) die Alm und die Wirtschaft führte. Auch sie war stolze 28 Jahre auf Möslarn. (1998 war sie vom AVO für 25 Almsommer geehrt worden). 2001 endete die Zeit des Polz als Almpächter. Der Polz hatte die gesamten 65 Jahre, während er Möslarn gepachtet hatte, Pinzgauer Vieh auf der Alm.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Siehe hierzu die Veröffentlichungen in der Zeitschrift "Der Almbauer", die bei "Dokumente" angefügt sind.
Bild 1 und Bild 2 zeigen die Polzmutter in ihrem letzten Almjahr 1956. Bild 3: der Polz Schorsch mit den Pinzgauern 1925,Bild 3 der Polz Schorsch mit Muli und Almkarren 1936.
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