Die "Nattersbergalm" ist heute ein Gasthaus, keine Alm. Die beiden Gebäude sind erst nach 1929 an der Stelle, wo früher die Ederalm stand, gebaut worden. Das Almgebiet am Nattersberg war bis 1880 aufgeteilt in zwei Hälften mit zwei Kaser: Die Knogleralm im Osten und die Alm vom Ederbauer im Westteil des Almgebietes an der nördlichen Waldlichte. Der Eder verkaufte dann seine Alm an den Knogler, der wiederum 1929 sein Anwesen und seine Alm aufgeben musste. Die einzige Alm am Nattersberg ist heute die Knogleralm (siehe dort), die vom Käufer Knoglbauer aus Ruhpolding weiter betrieben wird.
Nattersberg 1, 83242 Reit im Winkl
Breitengrad: 12.533539556067
Östlich von Reit im Winkl, am Nattersberg südlich des Seegatterl. Hang mit leichter bis mässiger Steigung. Warm, windgeschützt. Quelle: agrarkulturerbe
Gute Weiden. Siehe Knoglerkaser.
Die gesamte Fläche vom Ederbauer Andreas Heigenhauser westlicher Teil der Nattersbergfläche) geht mit 31 Tagwerk (10,54 ha) an den Knogler Stephan Wimmer in Reit im Winkl. Quelle: hoeflinger-haeuserbuch-riw S.599
1929 erwirbt der Knoglbauer in Ruhpolding das Almgebiet. Die jetzige Nattersberg-Alm (ehemals Ederalm) wird herausgenommen und verkauft. Später nutzte die Hütte längere Zeit Messerschmidt-Bölkow. Der Knoglbauer behält die Knogleralm. Quelle: agrarkulturerbe
Der Knogler Stefan Wimmer (1881 bis 1965) gerät in große finanzielle Schwierigkeiten, muß den Hof 1908 aufgeben. Die Nattersbergalm erwirbt die Firma Epple & Stetter. Ca 1/3 der Almfläche verkauft diese an den Almerholungsverein München und 2/3 am 12.02.1930 an Georg und Maria Maier, Knoglbauer in Ruhpolding. Diese betreiben die obere Knogleralm.
Besitzer ist Georg Maier, Knoglbauer in Ruhpolding
Die Natersbergalm ist heute ein Wirtshaus mit guter warmer Küche, 40 Sitzplätze innen und 50 aussen. Landwirtschaftlich von der Knogleralm aus mitbestoßen.
Reger Besuch des Wirtshauses
"Zwischen der Steinbachötz und Hemmersuppenalm lag früher ein kleiner See, in dessen Nähe saftige Almen einen kräftigen Viehschlag nährten. Doch gab es dort zum Schrecken der Sennerinnen ungeheuer viele Nattern und andere Schlangen, wovon wohl auch die Höhen ihren Namen haben. Die Sennerinnen fühlten nicht nur Angst und Schrecken vor den Schlangen; es ekelte sie auch namenlos; denn diese sprangen die Kühe an, hängten sich an deren Euterstriche und molken sie manchmal vollständig aus." (...)
So wurde die Plage im Heimatbuch von Reit im Winkl beschrieben. Von dem Natterngezücht erlöst hat die Alm ein urplötzlich erschienenes fremdes Männlein, das mit seinem Flötenspiel die Nattern in einen Feuering lockte. Quelle: agrarkulturerbe