Bis 1886 bildete die Obere Talalm mit der Unteren eine Einheit. Das gesamte Almgebiet wird auch heute noch im Volksmund wie auch in den amtlichen Karten als "Talalm" bezeichnet.
liegt im Einzugsbereich des Talgrabens. Der Name "Talalm" hat sich erst im 19. Jahrhundert eingebürgert.
Sachrang
1259
Breitengrad: 12.298561610845
östlich von Sachrang, am Weg zur Priener Hütte (Geigelstein)
Das Bild von den 1930er-Jahren zeigt im Vordergrund die heute nicht mehr vorhandene Grenzhuberalm und im Hintergrund die Talalm. Die gegenteilige Ansicht, also Talalm im Vordergrund und Grenzhuberalm im Hintergrund zeigt dieses Bild von 1934.
Auf dem Bild von 1915/1920 sind die Sachranger Schulkinder auf der Talalm zu sehen mit bBick auf die Anwesen vom Niederndorfer Berg und die Inntaler Berge im Hintergrund.
Auf sämtlichen Bildern bis in die 1930er-Jahre ist noch der mittlere Kaser zwischen Oberer und Unterer Talalm zu sehen.
mäßig geneigter Hang, von Gräben durchzogen
1958: 13 ha Lichtweide- und 3 ha Waldweidefläche (forsteinrichtung)
1971 erfolgte "Trennung von Wald und Weide". Obwohl schon bisher kein nennenswerter Waldweideanteil vorhanden war, wird das Verfahren, in dem auch die bisherige Alm "Grünboden" zur Oberen Talalm zugeschlagen wurde (durch einen "Korridor" verbunden), durchgeführt und damit begründet, dass durch den Wegebau die Lichtweidefläche geschmälert worden war. Neue Flächengrößen: Rund 15 ha Lichtweide und 2,5 ha Waldweide.
Kaser
gemauert mit hölzernem Kniestock.
Blech
Als Baudenkmal eingestuft. Kurzbeschreibung "Alm, sog. Thalalm, eingeschossiger, verputzter Massivbau mit Flachsatteldach, Giebel und Kniestock in Blockbauweise, bez. 1842" (s. Bild)
Die Einkerbung im Firstbaum: "B und M B 1842 IHZ". Demnach müsste es sich um den Kaser des Jobst in Achen gehandelt haben. Dort saßen zu dieser Zeit Benedikt und Maria Baumgartner. Bei "IHZ" könnte es sich um die Initialen des Zimmerers handeln oder auch, wenn man das Z als S liest, um das Christusmonogramm.
Es dürfte sich aber nicht mehr um den Originalfirstbaum handeln (s. Bild)
Sonstige Gebäude
Noch bis in die 1930er-Jahre stand ein dritter Kaser auf der Talalm (im Bild von 1920 links)
erwähnt als "Sulzinger Mais", aus dem dann die Alm entstanden ist.
Seit jeher im Besitz der Herrschaft Hohenaschau. 1836 sind drei Berechtigte genannt: der Jobst und der Sturm von Achen und der Schneider von Berg. Der Schneider ging dann im Bergeranwesen auf.
1811 hat die Talalm so ausgesehen (Bild). Die mit Nummern versehenen Punkte stellen die Grenzsteine der Licxhtweidefläche dar.
1865 wurden alle drei Almrechte abgelöst. Dafür bekamen sie den oberen Teil als gemeinschaftliches Eigentum und die Möglichkeit, den unteren Teil käuflich zu erwerben. Dieser Kauf erfolgte dann auch. Baron Cramer-Klett erwarb 1876 die Anteile des Jobst und des Sturm. Der Berger`sche Anteil wurde herausgemessen und bildet seither das Almgebiet der "Unteren Talalm".
Das Gebiet der Oberen Talalm war dann offensichtlich ab 1876 servitutfrei, sodass 1898 das Almrecht des Osl von Wald, der bisher auf der Tauron-Alm war, hierher verlegt werden konnte.
Die Rinderrechte waren auf 15 festgesetzt. Laut Almerhebung von 1921 bestand die Obere Talalm aus einer Lichtweidefläche von 16 ha, Waldweide war nicht vorhanden.
Quellen: woerndl (s. dort Primärquellen)
Über den Zustand der damaligen Talalm lesen wir 1894: gute Holzzäune - Sennereiräume ziemlich gut - Düngerwirtschaft: ziemlich gut; Weidefläche wird durch Gräben gedüngt - Wenig Unkraut vorhanden; Rodung läßt nach Angabe des Alppersonals die Cramer-Klett`sche Verwaltung, deren Eigentum Grund und Boden ist, nicht zu. - Die Weide ist für jeden Besitzer gesondert abgeteilt - Rund- und Bierkäsebereitung - Alpe im Ganzen gut in Stand und ertragsfähig. (alminspektion-1894-1910)
Laut Almerhebung 1921 Steinbau mit Schindeldach in gutem Zustand. Wie die Inschrift im Firstbaum 1842 zeigt, wurde damals zumindest der Dachstuhl erneuert. (s. Bild)
Vermutlich wurde nach 1901 der Almstall um 4 m verlängert. Zumindest wurde die Erlaubnis dazu bereits 1898 dem Osl erteilt. Das Holz dazu durfte er von dem damals schon leerstehenden mittleren Kaser nehmen. Auch den dort vorhandenen Keller durfte er nutzen.
Rechtsstatus
Von 1694 bis 1865 und dann wieder ab 1898 Berechtigungsalm.
Seit der 1971 erfolgten "Trennung von Wald und Weide" unterliegt der Berechtigte keinerlei Einschränkungen mehr hinsichtlich Auftriebszahlen und Weidezeit.
Bis 1865 Eigentum des jeweiligen Inhabers der Herrschaft Hohenaschau. Dann einige Jahre im Eigentum er bisherigen Berechtigten. Ab 1876 Eigentum der Familie Cramer-Klett und ab 1932 des Freistaates Bayern, Forstverwaltung.
Von 1694 bis 1865 Jobst und Sturm von Achen sowie Schneider von Berg (ab 1863 Berger von Berg).
Ab 1898 Osl von Wald
1894 hatte es geheißen: "Guter Ziehweg bis zur Alpe". 1921 dann: "Wege (und Zäune) in schlechtem Zustand"
Ab 1957 Ausbau eines Almweges durch das Wasserwirtschaftsamtes (Fahrbahnbreite 2 m, hölzerne Wasserableiter). Bauträger war ein Bodenverband. Um 1970 erfolgte Ausbau zur Forststraße
Forststrasse
Historischer Bestoß
Bestoß Statistik
1898: 10 Kühe, 2 Jungrinder, 2 Kälber
1921: 9 Kühe, 8 Rinder, 6 Kälber, 3 Schafe vom 25.5. - 10.10 (21,6 NKG)
Laut Almerhebung 1950/54 waren auf der damals noch als eine Alm gesehenen Talalm (heute Obere-und Untere Tallalm) 29,4 Großvieheinheiten an 120 Weidetagen. 1972 waren es 26,8, ebenfalls an 120 Weidetagen.
Almbestoßaufschreibung des Landwirtschaftsamtes Rosenheim 1996 (für beide Almen): 3 Kühe, 6 Rinder über 2 Jahren, 12 Rinder unter 2 Jahren.
2005 waren 23 Stück Jungvieh auf der Oberen Talalm (Der Almbauer 4/2006)
Wie die am Almgebäude heute noch vorhandenen Heinzen zeigen (Bild), war immer auch ein Almanger vorehanden, auf dem Heu gewonnen wurde.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
1932 (ab diesem Jahr ist die Forstverwaltung Eigentümerin) wird berichtet, dass dem Osl eine Gastwirtkonzession erteilt worden sei. Auch in den Folgejahren wurde eine "gewerbemäßige Fremdenwirtschaft" betrieben.
Von 1941 bis 1975 war die Maria Aigner Almerin auf der Oberen Talalm. Damals gab es noch keinen Fahrweg (wurde erst ab 1968 gebaut). Täglich musste sie 10 - 12 Kühe mit der Hand melken und die Milch zu Butter und Käse verarbeiten. Später war der Oslbauer Andrä Kronbichler (gest. 2010) auf der Alm.