Die alte Bezeichnung war "Polzalpe", da die Grundstücke vor 1869 bzw. 1874 dem Polz von Gschwendt gehörten. In der Folge hat sich wohl allmählich die Bezeichnung "Schmiedalm" durchgesetzt. 1897 wird sie jedenfalls bereits als "Schmied-Alpe" geführt.
Name kommt vom Hofnamen des Besitzers, Schmied in Wildenwart
Niederaschau
480/9
Breitengrad: 12.371977377096
östlich von Aschau, zwischen Erlberg und Gedererwand
Hauptfläche Südosthang, südlich befindet sich eine Verebnung
Kaser
Massivbau
Dachziegel
1874 im Kataster des Schmied erstmals Polzalpe genannt, vorher Polzwiese.
Die Alm ist aus einer ehemaligen Bergwiese hervorgegangen, auf der aber schon 1869 ein Viehstall vorhanden war. Diese Bergwiese entsprach ungefähr dem heutigen flachen Teil der Alm, südlich und östlich der Almhütte. (S. hierzu Auszug aus Urplan von 1811)
Anlässlich der Alpinspektionn im Jahre 1897 wird die Schmiedalm so charakterisiert: Die Sennereiräume sind "genügend"; früher wäre sogar ein Sennereibetrieb vorhanden gewesen. - Stallungen und Futterlagerungsräume werden als gut bezeichnet. In einem Nebenraum befanden sich 3 Schweineställe, die aber gerade nicht besetzt waren. - Düngersituation: Der Dünger wird auf Haufen geschlichtet, es wird Streu verwendet. Die Jauche läuft allerdings ab. - Zustand der Weide: ziemlich viele alte Baumstümpfe vorhanden; im unteren Almgarten war zur Entwässerung ein breiter tiefer Graben ausgehoben. - In zwei Almgärten werden ca. 60 Zentner Heu gewonnen. - Butter- und Käsezubereitung zum Hausgebrauch. - Vorschlag des Alpen-Inspektors: Trockenlegung des Vorplatzes druch entsprechendes Auffangen des Abflusswassers aus den Wassertrögen. Herstellung einer Jauchegrube. Rodung der alten Baumstümpfe.
In der Almerhebung von 1921 heißt es: Keine Waldweide - zwei Alpenänger mit 1,93 ha - Alm vollständig umzäunt mit Stangen-, Draht- und Steinzaun.
1956 wurde die Schmiedalm bei der Hauptalmbegehung aufgesucht. Dabei wurde festgestellt: "Die Alm ist eine der längstbestoßenen Almen im Rosenheimer Bezirk, weil sie über große Mähderflächen verfügt und das geerntete Heu im zeitigen Frühjahr aufgefüttert wird. Die Mähderflächen sind allerdings stellenweise vernässt."
1965 stellt man bei der neuerlichen Hauptalmbegehung fest, dass es günstig wäre, die drei Nachbaralmen Schmied-, Weißen- und Maureralm künftig gemeinsam zu bewirtschaften und hierzu einen Gemeinschaftskaser zu errichten.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen), alminspektion-1894-1910
Laut Oelkers wurde bereits 1870 ein Kaser errichtet.(oelkers-rosenheim)
Nach der Alpeninspektion von 1897 waren sowohl Sennereiräume wie auch die Wirtschaftsräume in gutem Zustand. Auch in der Almerhebung von 1921 heißt es: "Steinbau mit Plattendach in gutem Zustand"
Schmied von Wildenwart
gut erschlossen durch Forststraße und kurzen Almweg
Bestoß Statistik
1897: 13 Kühe, 1 Stier, 3 Stück Jungvieh, 5 Schafe, 1 Ziegenbock (Mai bis Oktober)
1921: 7 Kühe, 3 Rinder, 1 Kalb, 1 Stier, 6 Schafe (1.5. - 15.10.)
1950/54: 10,6 Großvieheinheiten an 183 Weidetagen
1972: 10,8 Großvieheinheiten an 130 Weidetagen
1996: 9 Rinder über 2 Jahren, 15 Rinder unter 2 Jahren
Quellen: woerndl (s. dort Primärquellen)
1897: 1 Sennerin
1921: 1 Sennerin
1959 - 1964: Sennerinn ist Anni Reiter. Sie beschreibt die dortige Almwirtschaft so: "Schon Mitte April wurde aufgetrieben; fast alle Kühe des Bauern kamen auf die Alm. Bis ungefähr zum 1. Juni wurde das Vieh im Almstall gefüttert, bis draußen eingermaßen Gras gewachsen war. Um die Hütte herum und eine Wiese vom Forst wurde jedes Jahr geheut. Man bekam soviel Heu, dass das Vieh im Frühjahr damit 6 Wochen gefüttert werden konnte. Zum Heueinfahren kam der Bauer mit dem Bulldog und ein paar Leuten herauf. Die Alm ist vollständig unterkellert. Man findet nicht leicht eine Alm mit einem solch großen, tiefen und guten Keller. Wahrscheinlich war dort früher einmal eine Käserei eingerichtet, wo die Milch der umliegenden Almen verkäst wurde." (S. ausführlichen Bericht der Anni Reiter "Sechs Sommer auf der Schmiedalm" in landwirtschaft-im-priental S. 507 ff.)
1965 wird bei der Hauptalmbegehung festgestellt: "Auf der Schmiedalm ist noch ein Senner vorhanden, der mit 19 Kalbinnen 180 Tage (Auffüttern von Almheu!) auf der Am verbringt.
Quellen: woerndl (s. dort Primärquellen)