Die Herkunft des Namens wird so gedeutet: "Driste" = großer Heuschober, an einer Stange auf Bergwiesen aufgestellt (Schatz/Finsterwalder S. 135) und "Mal" = Zeichen, Fleck, auch Grenze, Grenzzeichen (Schmeller S. 1581 f.)
An die eigentliche Tristmahlnalm, die eine Berechtigungsalm ist, grenzt im Westen eine Eigentumsfläche des Auer von Ausserwald an, mit eigenem Kaser. Hierbei handelt es sich um einen Teil der Altkaseralm, deren bayerischen Teil der Auer im Jahr 1924 erworben hat.
Sachrang
942, 949
Zwischen Stitzstein und Tristmahlnschneid, Westteil ("Aueralm") Südhang des Spitzsteines
Hang, kesselartige Talung (Oelkers),
gut
1958: Tristmahlnalm: 29 ha Lichtweide- und 10 ha Waldweidefläche (forsteinrichtung)
1996: Tristmahlnalm: 28 ha Lichtweidefläche (almverzeichnis-1996)
1996: Privatalmbereich des Auer: 15 ha
Vertragsbrief (zaglacher-unsere-almen)
"Tristmallen"
In der "Almordnung für die Ebbser Bauern" von 1541 als "Trissmal" erwähnt (Abschrift im CK-Archiv)
Berechtigungsalm für ursprünglich drei, später zwei Bauern vom Niederndorferberg. 1863 Erwerb durch Vorderschachner und Wimmer von Niederndorferberg.
Die Lage der Alm und der Kaser sieht man auf dem Auszug aus dem Urplan von 1811 (Bild)
Pachtalm im Eigentum von Baron Cramer-Klett
Berechtigungsalm des Auer von Ausserwald. Der Auer bekam das Weiderecht im Tausch gegen sein bisheriges Recht auf der Schoßrinnalm. (Den Westteil, die "Aueralm", kaufte der Auer 1924; dieser Teil ist seither Privatalmfläche.) Quelle: woerndl
1860
Der Kaser des Auer auf Tristmahln war früher der des Vorderschachner von Niederndorferberg. 1860 wurde er erneuert. Auf dem Firstbaum findet sich die Einkerbung 1860 sowie "AL" für Andreas Lukasser (Vorderschachner) und "TM" für den Zimmermeister Thomas Moser aus Niederndorf.
Der heute als "Aueralm" bezeichnete Kaser, der auf der Privatfläche des Auer von Ausserwald steht, wurde von diesem im Jahre 1927 neu erbaut (Foto von 2008)
Rechtsstatus
1979 - 1982 Trennung von Wald und Weide und Ablösung der Kaserholzrechte.
Baron von Cramer-Klett (betrifft nur die eigentliche Tristmahlnalm)
Bayer. Forstverwaltung (betrifft nur die eigentliche Tristmahlnalm)
Auer von Ausserwald
Erschließung über Tiroler Gebiet und über Spitzsteinhaus.
BefahrbarMitMotFzg
Bestoß Statistik
1898: 12 Rinderschläge. Pächter der Viehschläge war in diesem Jahr Georg Koller, Judenbauer von Au.
1958: 16 Rinderschläge (forsteinrichtung)
1996: 31 Jungrinder, 16 Kälber (almverzeichnis-1996)
S. Bericht zum Tod von Max Pfaffinger, Auer von Ausserwald, in "Der Almbauer" vom Oktober 2018 sowie Auszug aus einem Interview mit ihm von 1998 im Band XIII der Chronik Aschau i. Ch. "Landwirtschaft im Priental" (bei "Dokumente" - Das gesamte Interview findet sich dort auf Seite 517 ff.)
Von 1917 gibt es eine Postkarte mit einer Almerin namens Marie, die sie ihrem Liebsten Sebastian Pfaffinger im Krieg geschrieben hat. Auf diesem Foto aus den 1950er-Jahren sieht man, wie die Almerin Heu in einer Blache von der Aueralm zur Tristmahlnalm trägt.
Einer der Nachfolger der Marie erlangte traurige Berühmtheit. Unter der Überschrift "Mord an Touristen" stand 1920 folgender Artikel in der Zeitung: "Der in Kitzbühel (Tirol) zuständige, in Sachrang, Bayern, wohnhafte gewesene Holzknecht Martin Astl, ist, wie die Polizeidirektion mitteilt, eines am 4. Oktober 1920 an dem Wirt Johann Harlander von Wildbichl verübten Raubmordes geständig. Nach den Erzählungen, die Astl einem Zellengenossen gegenüber gemacht hat, erscheint er ferner dringend verdächtig, im August 1916 am Spitzstein – Grenzberg zwischen Tirol und Bayern – einen Doppelraubmord an einem zirka 69jährigen Herrn und dessen 25jähriger Frau verübt zu haben. Astl hat hierüber dem Zellengenossen erzählt, daß das Ehepaar zu ihm auf die Trüstner-Alpe [Tristmahln] am Spitzstein gekommen sei und dort von ihm Milch bekommen habe. Er habe das Ehepaar nunmehr auf Verlangen zum Spitzstein hinaufgeführt. Vor Erreichung des Gipfels habe sich das Ehepaar auf einen Felsvorsprung, von dem man eine gute Aussicht gegen Bayern habe, aufgehalten, und nun habe Astl beide Touristen mit einem Handbeil erschlagen, über den Felsabhang hinuntergeworfen und sodann vergraben. Geld und Schmuck habe er zu sich genommen. Aus den Dokumenten habe er ersehen, dass das Ehepaar, soviel er sich heute noch erinnere, aus Schwarzberg sei. In den Zeitungen habe er dann gelesen, dass das Ehepaar vermisst sei. Möglicherweise ist das Ehepaar unter den alpinen Unglücksfällen verzeichnet. Sachdienliche Mitteilungen an die Münchner Polizeidirektion, Kriminal-Oberinspektor Ott."
1996 werden Anna und Engelbert Kronthaler für 15 bzw. 17 Almsommer geehrt.
Bei der Hauptalmbegehung 1969 wurde die Tristmahlnalm aufgesucht. Helmut Silbernagl schreibt darüber im Almbauern: "Die Aueralm ist Eigentum von Max Pfaffinger zum Auer in Außerwald und hängt direkt mit seiner Berechtigungsalm Tristmahln zusammen. Während seine Privatalm an einen Tiroler verpachtet ist, wird die Tristmahlnalm selbst bewirtschaftet. Der Austragsbauer mit zwei quicklebendigen und pfiffigen Enkeln von 5 Jahren betreut hier 5 Kühe, 15 Stück Jungvieh, 2 Kälber und 1 Stute mit Fohlen. Die Alm selbst macht einen sehr gepflegten Eindruck. Feste Gatter, saubere Tröge, gemähtes Unkraut, ordentliche Zäune und um die Hütte gut aufgeräumt – das fiel besonders auf. Die Alm ist zusätzlich unterteilt, um das Jungvieh mehr auf den hochgelegenen Flächen zu haben und die Kühe in den geschützten Lagen unter der Hütte zu halten. Man hatte den Eindruck, dass die ganze Familie - hier heroben Opa, Sohn und Enkel – Freude an der Landwirtschaft, an der Almwirtschaft haben und gemeinsam alle Schwierigkeiten meistern wollen. Dass der junge Pfaffinger Max als Landwirtschaftsmeister einen besonderen Ehrgeiz hat, sollte vorausgesetzt werden."
Wie auf der Schachenalm und der Schreckalm war auch auf der Tristmahlnalm früher das "Schoura-Schwoabm" üblich (Näheres dazu s. bei der Schachenalm)