auch "Vockalm" nach dem Hofnamen des früheren Eigentümers der Alm, des Vogg (oder Vock) in Hintergschwendt
Niederaschau
480/2, 480/7, 480/10
Breitengrad: 12.373143851951
zwischen Erlbergkopf und Schwarzenberg; zwischen Aschau, Bernau und Rottau, an die Landkreisgrenze stoßend
1897: 80 Tagwerk
1921: 25,3 ha Lichtweidefläche (incl. kleiner Waldanteile), eigentliche Waldweide nicht vorhanden.
1950/54: 25 ha Lichtweide, keine Waldweide
1972: wie 1950/54
1996: 25,2 ha Lichtweidefläche
Kaser
Massivbau
Sonstige Gebäude
Im Almgebiet befindet sich noch eine Urlauberhütte, erbaut in den 1930er-Jahren.
Alminspektion
Über die Entstehung der Voggam ist in den Quellen nichts zu finden.
Im Urplan von 1811 wird das Gebiet als "Graf Preysing`sche Waldung" bezeichnet. Es ist zu vermuten, dass der Vogg den Waldteil als Forst- und Heimweiderechtsentschädigung erhalten hat. Die Forstrechtsablösung erfolgte im Bereich der Herrschaft Hohenaschau in den 1860er-Jahren. In der Folgezeit wird der Vogg wohl durch Rodung die Alm geschaffen haben.
In der Inspektionsniederschrift vom Jahr 1897 wird die Alm so charakterisiert: Eigentümer ist der Vogg in Hintergschwendt. Die Alm hat eine Größe von 80 Tagwerk. Von Mai bis Oktober werden 9 Kühe und 7 Stück Jungvieh aufgetrieben. Der Fahrweg ist gut, aber die Triebwege schlecht, ebenso die Vorplätze. Die Alm wird von einem Holzzaun umgeben, der teilweise schlecht ist. Die Sennereiräume waren zum Inspektionszeitpunkt verschlossen, sind dem Anschein nach genügend. Eine Sennerin betreut die Alm. Die Stallungen und Futterlagerugnsräume sind genügend groß, aber sehr mangelhaft unterhalten. Die Düngewirtschaft wird als sehr schlecht beschrieben. Dünger und Jauche laufen ab und werden nicht verwendet. Zustand der Weidefläche: am Nordhang viel Geröll, am Südhang viele Baumstümpfe. Sumpfstellen sind nicht vorhanden. Die Wasserversorgung ist genügend. Der Weidegang ist nicht geregelt; das Vieh kann nach Belieben weiden. Ein Almanger ist nicht vorhanden, sodass kein Heu gewonnen wird. Die Milch wird zu Butter und etwas Käse zum Hausgebrauch verarbeitet. Am Nordabhang ist streckenweise eigener Holzbestand vorhanden. Schlussbemerkung: Da der derzeitige Besitzer keine Kinder hat und schon bei Jahren ist, will er nichts mehr aufwenden. Eine Befolgung von Vorschlägen des Alminspektors ist daher vollständig aussichtlos.
1921 verkauft der Vogg die Alm an den Sagberger von Frasdorf zum Preis von 80 000 Mark. Zu dieser Zeit war die Alm gut in Schuss, wie wir aus der Almbeschreibung aus diesem Jar erfahren: Lichtweide incl. kleiner Waldweideanteile 25,3 ha. Eine Sennerin war auf der Alm. Die Hütte wird als Steinbau mit Blechdach in gutem Zustand beschrieben. Auch ein Alpanger mit 0,15 ha war jetzt vorhanden. Jährlich zäunen 3 Mann 2 Tage. Bestossung: 10 Kühe, 8 Rinder, 6 Kälber, 1 Stier und 4 Schafe vom 25. Mai bis 1. Oktober.
Kurze Zeit später verkauft der Sagberger die Alm an 5 Bauern, die sie auch 1950 noch hatten. Später sind dann noch 3 verblieben, die sie heute noch besitzen: Ein Bauer aus Pinswang und einer aus Stetten (beide Gemeinde Rimsting) und ein Bauer aus Mühlen (Gemeinde Breitbrunn).
Nach der Hauptalmbegehung 1956 wird über die Voggalm Folgendes berichtet: "Es ist dies eine schwer zu bewirtschaftende Gemeinschaftsalm mit schlechtem Auftriebsweg, schlechter Wasserversorgung, ebensolcher Düngeraufbewahrung und Düngerausbringung." ("Der Almbauer" 9/1956)
In der Folgezeit scheint ein Großteil der Lichtweidefläche zugewachsen zu sein. Im Jahr 2004 versuchte man, einen Teil der Weide wieder freizustellen (Bild: Situation 2022)
Heute treibt dem Vernehmen nach nur noch der Schlosserbauer von Pinswang auf. Er hat die Anteile der anderen Beteiligten gepachtet.
Quellen: woerndl (s. dort Primärquellen); alminspektion-1894-1910; Mitteilungen von Josef Aiblinger, Bernau
Baujahr unbekannt, vermutlich 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts (1897 heißt es in der Inspektionsniederschirft: "Sennereiräume verschlossen, aber anscheinend genügend" und"Stallungen und Futterlagerungsräume genügend groß aber sehr mangelhaft unterhalten".
Das Foto zeigt den Kaser im Jahr 1978.
bis 1921 Vogg in Hintergschwendt
kurzzeitig Sagberger von Frasdorf
dann Gemeinschaftsbesitz von zunächst 5 Eigentümern, heute von 3 Eigentümern
Erschließung über Forststraße von Hintergschwendt/Aigen her, das letzte Stück steiler Almweg
Bestoß Statistik
1897: 9 Kühe, 7 Stück Jungvieh von Mai bis Oktober
1921: 10 Kühe, 8 Rinder, 6 Kälber, 1 Stier, 4 Schafe (25.5. - 1.10.)
1950/54: 16,3 Großvieheinheiten an 120 Weidetagen
1972: 56 Großvieheinheiten an 50 Weidetagen [!]
1996: 3 Rinder über 2 Jahren, 3 Rinder unter 2 Jahren