Die ausdauernde staudige, 30 - 60 cm hohe Pflanze bildet stark verzweigte Wurzelkriechsprosse aus; die Stängel sind im Unterschied zu den anderen Johanniskrautarten durchgehend zweikantig und markig ausgefüllt. Der obere Bereich des Stängels ist reich verzweigt und verholzend. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Die bis zu 3 cm lange Blattspreite ist oval-eiförmig bis länglich-linealisch und dicht mit durchscheinenden Öldrüsen besetzt. Am Blattrand befinden sich schwarze Drüsen mit ätherischem Öl.
Die fünf Kronblätter sind goldgelb und bis 13 mm lang, auf einer Seite gezähnt und am Rande schwarz punktiert, worin sich das blutrote Hypericin befindet (Rotfärbung der Finger beim Zerreiben der Blüten). Die vielen Staubblätter sind in drei Büscheln um den Fruchtknoten angeordnet.
Blütezeit: VI - VIII
Das Johanniskraut ist keine spezielle Gebirgspflanze. Man findet es in tiefen bis mittleren Höhenlagen. Es wächst verbreitet in Gebüschsäumen, an Waldrändern, Wegen und Böschungen, in Magerwiesen und -rasen, in Ginster- und Heidekrautheiden, in Brachen und Waldverlichtungen
Der Name bezieht sich auf den Johannistag (24. Juni), dem Blühbeginn der Pflanze. Die Inhaltsstoffe Hypericine, ätherische Öle, Flavonoide und Gerbstoffe werden nach wie vor in der Medizin verwendet. Die öligen Auszüge (Rotöl) werden bei Verletzungen, Verbrennungen und Muskelschmerzen angewendet. Eingenommen wirken die Inhaltsstoffe beruhigend und stimmungsaufhellend.