1075 erbaute Marquart II. die Burg Marquartstein. Er nannte die Burg "Marchwartstain". Mit ihr hatte er einen guten Überblick über das ganze Achental, das damals "Grassauerthal" geheißen hat. Mit dem Bau dieser Burg beginnt die eigentliche Geschichte des Ortes Marquartstein.
Auch wenn die Historie Marquartsteins bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht, so ist die politisch eigenständige Gemeinde eigentlich noch sehr jung. Erst 1938 entstand die heutige Gemeinde Marquartstein durch Abtrennung und Zusammenfassung von Gebieten aus den Gemeinden Grassau, Schleching und Unterwössen. 1962 werden dann drei weitere Grassauer Ortschaften nach Marquartstein umgemeindet: Niedernfels, Pettendorf und Piesenhausen.
Dass zu Marquartstein nur eine aktive und zwei aufgelassene Almen gehören, nämlich die aktive Plattenalm sowie die aufgelassene Tennbodenalm und die ehemalige Schwaig liegt daran, dass Marquartstein erst, wie oben erwähnt, im Jahr 1938 selbständig wurde. Die jeweils zugehörigen Forstgebiete bzw. Almen dagegen verblieben in der Regel bei den ursprünglichen Gemeinden bzw. beim Forst (z. B. liegen die Piesenhausener Hochalmen nach wie vor auf Grassauer Gebiet).
Hans Münch 2018