Dieser Text übernimmt die Ausführungen des Häuserbuches von Staudach-Egerndach von Franz Gaukler, welches dieser im Jahr 1979 veröffentlicht hat.
Demnach kann man die Entstehung der Ortschaft auf das 10. Jahrhundert zurückdatieren, als auf dem Schloßberg von den Herren von Hohenstein eine Burg errichtet wurde. Die Herren von Hohenstein werden bereits im Jahr 1072 anlässlich der Einweihung der Klosterkirche Michaelbeuern zusammen mit Marquart I. und dessen Sohn Marquart II., der Erbauer der Burg Marquartstein, erwähnt. Am Fuß des Schloßberges ließen sich die von der Burg abhängigen Dienstleute nieder und es bildete sich bald eine kleine Siedlung.
Aus dem Jahr 1150 existiert eine Urkunde, in der „der hier begütert gewesenen Adilbert von Gern ein Gut an das Kloster Baumburg gab“. In dieser Urkunde wird die Siedlung zum ersten mal mit „Studahe“ bezeichnet. Das bedeutet, daß der Name Staudach aus der althochdeutschen Bezeichnung „Studa“, die Staude und „Aha“, die Ache entstanden ist. Der Name verrät, daß hier wenig freies Weideland zur Verfügung stand und mühevoll das Buschwerk entfernt werden mußte. Vielleicht auch schon ein Grund, freie Flächen auf den Bergen zu nutzen.
Die Bedeutung des Namens Egerndach ist schwieriger zu klären. „Egerde“ ist ein in Süddeutschland vorkommender Ausdruck für ödliegendes Ackerland. Da dies sehr nahe an der Ache liegt wurde möglicherweise „Ach“ angehängt.
Die ersten Almen der Staudach-Egerndacher Bauern werden im sechzehnten Jahrhundert erwähnt. Zum Beispiel:
1578 hat Wolf Aicher vom Aichergut laut einer Grundbeschreibung aus dem Jahr 1584 „auf der Alben ain neu erzimerten Cäser“
Laut der gleichen Grundbeschreibung hat Jakob Enzwiser in Staudach „Albrecht … auf Egerndorffer (Egerndacher) Alben souil er Rinder beym guet füren mag“.
In unserer Datenbank sind für Staudach-Egerndach vierzehn Kaser aufgeführt von denen aber schon neun nicht mehr existieren. Um so wichtiger ist es auch deren Geschichte zu erforschen und für die Zukunft festzuhalten.
Hans Münch 2018